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Team-Virtualität: Fluch oder Segen des 21. Jahrhundert?

Der virtuelle Arbeitsplatz ist spätestens seit Corona für viele Menschen Realität geworden. Wir zeigen dir, was du in Sachen Team-Virtualität beachten musst!

In Zeiten der Corona-Krise und der damit einhergehenden Umstellung auf Home Office fehlt der persönliche Austausch in unserem täglichen Arbeitsleben. Es fehlt der morgendliche Kaffee mit Annette, die tägliche Lunchpause mit Martin und der Nachmittags-Espresso mit Christoph. Es fehlt das monatliche Team-Event, die wöchentliche Yogasession und der gemeinsame Casual Friday.

Denn Home Office bedeutet nicht nur, von zu Hause aus arbeiten zu können, keinen Fahrtweg zu haben oder an Skype Calls in Jogginghose teilzunehmen. Home Office bedeutet auch, dass das Team meist über die gesamte Stadt, wenn nicht sogar den gesamten Globus verteilt sein kann und trotz physischer Trennung gemeinsam an Themen arbeitet. Home Office heißt, dass zu jedem Call oder Zoom Meeting Teile des Teams in einem virtuellen Raum zusammenkommen müssen. Kein face-to-face, kein Schulterklopfen, kein non-verbaler Austausch. 

Das virtuelle Team

Der virtuelle Arbeitsplatz ist spätestens seit Corona für viele Menschen Realität geworden. Teammitglieder, die über verschiedene Städte, Länder oder Kontinente verteilt sind, kommen täglich in einem virtuellen Raum zusammen. Arbeiten an Projekten, kommunizieren über Chaträume und teilen Gedanken über gemeinsame G-Drive Docs.

Der Begriff Team-Virtualität basiert auf eben dieser Tatsache, dass einzelne Teams aufgrund der heutigen Digitalisierung ortsunabhängig arbeiten können. Damit geht implizit einher, dass Teammitglieder weder physisch anwesend sein müssen, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten, noch „echte“ face-to-face Gespräche vonnöten sind. Ein Faktor, der sowohl die Zusammenarbeit, das Wir-Gefühl, als auch die Performance eines Teams beeinflussen kann. 

Auch die Wissenschaft sieht Team-Virtualität als eine der großen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. O’Leary und Cummings veröffentlichten bereits 2007 ein Paper, dass bis heute als Basiswerk im Bereich virtuelle Zusammenarbeit gilt. O’Leary und Cummings definieren drei Dimensionen, die das Zusammenarbeiten in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung beeinflussen: (1) spatial, (2) temporal und (3) configurational. 

Die erste beschreibt den räumlichen Aspekt, also die tatsächliche Entfernung zwischen den Teammitgliedern. Die zweite Dimension umfasst das Ausmaß, inwieweit sich die Arbeitszeiten überlappen. Und die dritte Dimension beinhaltet sowohl die Anzahl der Standorte, an denen sich die einzelnen Teammitglieder befinden, als auch die damit einhergehende Isolation sowie das Ungleichgewicht, das folglich innerhalb eines Teams entstehen kann. Später mehr dazu.

Wichtige Faktoren der virtuellen Zusammenarbeit

Doch ist Team-Virtualität wirklich ein so entscheidender Faktor für die Zusammenarbeit und das Outcome eines Teams? Die Antwort lautet: Ja! 

O’Leary und Cummings zeigen in ihrem Paper, dass die absolute, räumliche Trennung von Teammitgliedern beispielsweise die Möglichkeit, spontan miteinander zu kommunizieren reduziert. Spontane F2F-Kommunikation und Hilfestellungen wie “komm mal eben her”, “schau dir das mal an” oder “weißt du, was damit gemeint ist?” sind bei virtuellen Teams kaum möglich. Auch die zeitliche Trennung, die besonders relevant wird, sobald Teammitglieder von verschiedenen Zeitzonen aus arbeiten können, beeinflusst, inwieweit synchron miteinander gearbeitet werden kann und inwieweit Probleme in Echtzeit gelöst werden können.

Der dritte Aspekt nach O’Leary und Cummings beschreibt, wie bereits gesagt, die Anzahl der Standorte, an denen Teammitglieder arbeiten sowie das Gleichgewicht dieser Verteilung. Was bedeutet das? Um diese Dimension besser zu verstehen, hier ein Beispiel: Ein sechsköpfiges Team kann sehr ausgeglichen verteilt sein. Das spiegelt sich z.B. in einer 3-3 oder 2-2-2 Verteilung wider. Eine 3-3 Konfiguration bedeutet z.B., dass jeweil drei Teammitglieder von zwei verschiedenen Standorten aus arbeiten. Andersherum kann ein sechsköpfiges Team sehr unausgeglichen und mit einem hohen Grad an Isolation verteilt sein. Hier sähe die Konfiguration z.B. so aus: 1-1-1-3. 

Im letzten Beispiel wäre das Team also an vier Standorten verteilt, wobei an einem Standort drei Teammitglieder arbeiten, die beispielsweise zusammen lunchen gehen können, und an drei weiteren Standorten lediglich jeweils ein Teammitglied. Man kann sich gut vorstellen, welche Dynamiken ein solches Team entwickeln und inwieweit dies zu einem Ungleichgewicht innerhalb des Teams führen kann.

Diese Beispiele zeigen, dass der Aspekt Virtualität sehr wohl eine Rolle im täglichen Zusammenarbeiten von Teams spielt.

Teamvirtualität

Team-Virtualität ist das, was du draus machst

Ist Home Office nun doch garnicht so toll, wie alle sagen? Doch ist es.

Homeoffice und die Möglichkeit, flexibel und ortsunabhängig arbeiten zu können, ist ein großer Zugewinn für die Arbeitswelt und eine echte Chance hinsichtlich der Diversität eines Teams. Vorteile wie ein hoher Grad an Selbstbestimmung, freie Zeiteinteilung sowie wegfallende Fahrtwege liegen auf der Hand. Nichtsdestotrotz gibt es einige Aspekte, die in dieser neuen Ära des Arbeitens berücksichtigt werden sollten und die durch den Begriff Team-Virtualität ausgedrückt werden können. 

Damit die räumliche Trennung also nicht zu einer mentalen Entfremdung führt, bieten beispielsweise Achtsamkeits-Sessions im live Stream die Möglichkeit, das Team in einem virtuellen Raum zusammenzubringen und gemeinsam etwas für die körperliche und geistige Gesundheit zu tun. Denn auch im Home Office sind der persönliche Kontakt zu seinen Peers und gemeinsame Erfahrungen wichtig. Schließlich reduzieren zwischenmenschliche Beziehungen Stress, gemeinsame Erfahrungen stärken das Wir-Gefühl und Zugehörigkeit lässt die Leistung steigen.

Du möchtest gemeinsam mit deinem Team Achtsamkeit praktizieren und trotz räumlicher Trennung eine gemeinsame Routine entwickeln? Dann buche jetzt deine Achtsamkeits-Session per live Stream! Mehr Infos erfährst du hier:

Die Autorin

Die Autorin

Sarah Schömbs

"What we know is not much. What we do not know is immense."

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