Yoga Arten im Überblick – dieser Stil passt zu dir

Yoga Arten im Überblick – dieser Stil passt zu dir
Yoga Arten im Überblick – dieser Stil passt zu dir Achtsamkeit im Alltag

Das Wort “Yoga” stammt aus der altindischen Sprache “Sanskrit” und ist von dem Wort “yuga” – Joch abgeleitet. Das dazugehörige Verb “yuj” bedeutet anjochen, zusammenbinden, anspannen, anschirren. Yoga kann also im weitesten Sinne mit “Vereinigung” und “Integration” übersetzt werden und soll Körper, Geist und Seele in Einklang bringen. 

Tief verwurzelt in der indischen Philosophie und ursprünglich ausschließlich der höchsten Kaste Indiens, den Brahmanen, vorbehalten, gewinnt Yoga in der westlichen Welt immer stärker an Bedeutung. Dabei stehen anfänglich oft körperliche Übungen, die sogenannten Asanas, in Verbindung mit dem Atem im Vordergrund. Diese Übungen können je nach Yogastil sowohl sanft und entspannend als auch fordernd und kräftigend sein und führen zu einem verbesserten Körperbewusstsein. Zu den körperlich fordernden Stilen zählen z.B. Vinyasa-Yoga, Ashtanga-Yoga, Hatha Yoga, zu den sanften, eher meditativen Stilen gehören u.a. Yin YogaYoga-Nidra.

In diesem Beitrag möchten wir dir verschiedene Yoga Arten vorstellen, so dass du herausfinden kannst, welcher Yogastil am besten zu dir passt.


Hatha Yoga

Ungefähr im 9. Jahrhundert entstand der Hatha Yoga: der körperbezogene Übungsweg des Yoga. Die grundlegende Erkenntnis ist das Ziel. Der Weg dorthin führt nicht nur über die Meditation sondern auch über Körperübungen. Die Hatha Yoga Pradipika ist eine Reihe praktischer Übungsanleitungen, die auch heute noch von vielen Yogis, wenn auch in abgewandelter Form, praktiziert werden.

Hatha Yoga stellt damit den Überbegriff aller körperlich orientierten Yogastile dar und steht für die Lenkung von Energien im Körper.

Hatha Yoga hat sich in der westlichen Welt zu einem sehr beliebtem, eigenen Yogastil entwickelt, der sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene eignet. Dabei werden die Asanas (Körperhaltungen) etwas länger statisch gehalten und fließen weniger und ohne Wiederholung ineinander über. So kann man sich in Ruhe in die Position einfühlen und in den Körper hineinspüren. Zwischendurch gibt es kleinere Ruhepausen, die dem Nachspüren dienen. Neben der Asanapraxis werden gerne Atemübungen und Meditationen in eine Session integriert.

Ziele: Ausgeglichenheit, Entspannung

Intensität: Körperliche Übung, mentale Elemente


Vinyasa Yoga

Vinyasa ist die wohl bekannteste Yoga-Art in der westlichen Welt und relativ neu, wenn man bedenkt, dass andere Yoga-Arten Tausende von Jahren alt sind. Der dynamische Yogastil wurde Anfang der 1980er Jahre in den USA u.a. von Bryan Kest aus Los Angeles und Beryl Bender Birch aus New York entwickelt und hat seinen Ursprung im Ashtanga Yoga.

Vinyasa ist Sanskrit und bedeutet übersetzt Verbindung bzw. Bewegung in Verbindung mit Atmung. Die fließenden Bewegungen wirken oftmals wie ein Tanz und geschehen in Harmonie mit dem Atem. Auch im Vinyasa Yoga geht es darum, den Körper wahrzunehmen, Kraft aufzubauen, emotionale Blockaden zu lösen und Annahme sowie Geduld zu lernen.

Ziele: Ausgeglichenheit, Beweglichkeit

Intensität: Körperliche Übung, mentale Elemente


Ashtanga Yoga

Ashtanga Yoga zählt zu den körperlich forderndsten, dynamischsten und schweißtreibendsten Yoga Stilen. Patthabi Jois, ein Schüler Krishnamacharyas, entwickelte diesen Stil, der bis heute unverändert in der Abfolge und den Asanas geblieben ist.

Es gibt 6 Serien in verschiedenen Schwierigkeitsgraden, die wiederum unterschiedliche Positionen beinhalten. Tägliches Üben wird vorausgesetzt, um wenigstens die erste Serie in Perfektion meistern zu können. Die meisten kommen trotz jahrelangen Übens nicht einmal über die zweite hinaus.

Der Stil ist tatsächlich so angelegt, dass er den Praktizierenden überfordern soll. Wer sich dem Ashtanga Yoga hingibt, sollte in jedem Fall viel Geduld mit sich mitbringen.

Ziele: Beweglichkeit, Kraft

Intensität: Körperliche Übung, mentale Elemente


Yin Yoga

Ein Blick auf die heutige Arbeitsweise und den Arbeitsalltag verrät, warum viele Menschen körperliche Blockaden haben, unflexibel, unbeweglich sind und sich unentspannt fühlen, denn sie verbringen die meiste Zeit im Sitzen und ohne nennenswerte Bewegung. 

Yin Yoga ist ein passiver Yogastil, bei dem man in einer Haltung, genannt Asana, unterstützt durch diverse Hilfsmittel (z.B. Klötze, Kissen, Bolster, Gurte) 3 bis 7 Minuten verweilt. So können die Faszien in eine zugleich sanfte wie tiefe Dehnung finden. Faszien werden auch Bindegewebe genannt, da sie die Muskelfasern wie ein “Bindeglied” umschließen. Bei kurzem Dehnen oder bei schnellen Übergängen zwischen den Asanas ist intensives Dehnen der Faszien nicht möglich. Aktive Yoga Stile wie z.B. Vinyasa oder Ashtanga Yoga fördern den Muskelaufbau, Yin-Yoga hingegen fördert die körperliche Flexibilität, “Geschmeidigkeit” und Beweglichkeit.

Ziele: Beweglichkeit, Entspannung

Intensität: Körperliche Übung, mentale Elemente


Yoga Nidra

Yoga Nidra eignet sich als Einschlaftechnik und kann dabei unterstützen, Einschlafprobleme zu überwinden und in einen tiefen ruhigen Schlaf zu finden. Das Ziel von Yoga Nidra ist absolute Tiefenentspannung. „Nidra“ bedeutet aus dem Sanskrit übersetzt „Schlaf“ und wird oft als Yogischer Schlaf oder Yogi Schlaf bezeichnet. Nichtsdestotrotz ist der Schlaf nicht das Ziel von Yoga Nidra. Vielmehr geht es um die Vorbereitung eines ruhigen, tiefen Schlafs.

Um vor dem Schlaf in einen tiefenentspannten Zustand zu kommen, legt man sich auf den Rücken auf eine weiche Unterlage, z.B. aufs Sofa oder ins Bett, mit oder ohne Decke. Das Grundprinzip von Yoga Nidra besteht im Wesentlichen in einem Bodyscan, der mit achtsamer Atmung verbunden wird. Der Praktizierende befindet sich dabei in physischem Stillstand, während er geistig vollkommen wach und präsent ist und sein Unterbewusstsein auf die genannten Körperstellen lenkt und diese bewusst wahrnimmt.

Ziel: Entspannung

Intensität: Mentale Übung, leichte Bewegung

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